Zertifikate digitalisieren – Der umfassende Leitfaden 2025

Entdecken Sie, warum und wie Sie Zertifikate digitalisieren sollten

June 11, 2025
5 min
|   von
Nils Wegner

Digitale Zertifikate lösen gedruckte Urkunden zunehmend ab. Der Wandel ist nicht nur ein technischer Fortschritt, sondern auch eine rechtliche, organisatorische und wirtschaftliche Notwendigkeit.
In diesem Leitfaden erfahren Sie, wie Sie Ihre Zertifikatsprozesse digitalisieren: Schritt für Schritt, rechtssicher und nachhaltig.

Warum Zertifikate digitalisieren?

Gedruckte Zertifikate sind nach wie vor weit verbreitet, insbesondere in Bildungseinrichtungen, bei Schulungen oder in der Industrie. Doch sie bringen handfeste Nachteile mit sich:

  • Sie können verloren gehen, beschädigt oder gefälscht werden.
  • Sie sind schwer auffindbar, insbesondere in großen Archiven.
  • Ihre Verwaltung erzeugt Druck- und Versandkosten sowie personellen Aufwand.

Digitale Zertifikate schaffen hier klare Vorteile:

Diese Vorteile machen die Umstellung auf digitale Prozesse besonders für Organisationen mit hohem Zertifikatsvolumen attraktiv: Bildungseinrichtungen, Weiterbildungsanbieter, Zertifizierungsstellen oder Personalabteilungen profitieren direkt.

Rechtliche Rahmenbedingung (Deutschland & EU)

Die Digitalisierung von Zertifikaten ist erlaubt, aber nur im Rahmen klar definierter rechtlicher Standards. Besonders relevant sind folgende Vorschriften:

eIDAS-Verordnung

Die eIDAS-Verordnung regelt die rechtliche Anerkennung elektronischer Signaturen und Siegel in der EU. Besonders wichtig:

  • Einfache elektronische Signatur (EES): z. B. eingescannte Unterschrift – nicht rechtssicher.
  • Fortgeschrittene elektronische Signatur (FES): Authentifizierung erforderlich, manipulationssicher.
  • Qualifizierte elektronische Signatur (QES): Höchstes rechtliches Niveau, vor Gericht zugelassen.

Für Zertifikate mit Beweiskraft sollte mindestens eine FES, idealerweise eine QES verwendet werden.

Datenschutz: DSGVO

Digitale Zertifikate enthalten oft personenbezogene Daten wie Namen, Prüfungsergebnisse oder Veranstaltungsdetails. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verpflichtet dazu:

  • Speicherort, Verwendungszweck und Zugriffsrechte zu dokumentieren
  • Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit technisch zu sichern

Archivierung: GoBD

Für Unternehmen gelten zudem die Grundsätze zur ordnungsgemäßen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form (GoBD). Diese fordern:

  • Nachvollziehbarkeit
  • Unveränderbarkeit
  • Lesbarkeit über die gesamte Aufbewahrungsfrist

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So digitalisieren Sie Zertifikate korrekt

Die Umstellung auf digitale Zertifikate erfordert eine strukturierte Vorgehensweise. Die folgenden Schritte helfen Ihnen dabei, den Prozess sicher und effizient umzusetzen.

1. Bestandsaufnahme und Priorisierung

Beginnen Sie mit einer Analyse:

Welche Arten von Zertifikaten nutzen Sie aktuell?

  • Schulungsnachweise
  • Produktzertifikate
  • ISO-Auditdokumente
  • Teilnahmebescheinigungen
  • Prüfprotokolle

Priorisieren Sie jene Zertifikate, die am häufigsten angefragt werden oder zeitkritisch sind. So erzielen Sie schnell erste Erfolge und entlasten Ihr Team.

2. Technische Ausstattung wählen

Für die Digitalisierung benötigen Sie grundlegende Hardware und Software:

  • Scanner mit 300 dpi Auflösung, Duplex-Funktion und automatischem Einzug
  • Dokumentenmanagement-System (DMS) mit:
    - OCR-Texterkennung
    - Versionierung
    - GoBD-konformer Archivierung
  • Signaturtools für rechtssichere digitale Unterschriften, z. B.:
    - Skribble

    - DocuSign
    - D-Trust Sign-me

Diese Tools lassen sich modular kombinieren – mehr dazu im Vergleich weiter unten.

3. Qualitäts- und Sicherheitsstandards festlegen

Damit Ihre digitalisierten Zertifikate langfristig nutzbar sind, sollten Sie folgende Standards definieren:

  • Dateiformat: PDF/A-3 ist ISO-standardisiert und für die Langzeitarchivierung optimiert.
  • Auflösung: Mindestens 300 dpi zur Sicherung der Lesbarkeit.
  • Farbtreue: Besonders bei Zertifikaten mit Logos oder Unterschriften wichtig.
  • Verschlüsselung: AES-256 für Inhalte mit sensiblen Daten.
  • Zugriffsrechte: Rollen- und Rechtekonzepte im DMS, um Missbrauch zu verhindern.

4. Digitalisierung und Verschlagwortung

Der eigentliche Digitalisierungsprozess umfasst:

  • Scannen der Dokumente
  • Ausführen der OCR-Texterkennung
  • Hinterlegen von Metadaten wie:
    - Prüfungsdatum
    - Name des Inhabers
    - Prüfer oder Organisation

5. Elektronische Signatur und Zeitstempel

Ein digitales Zertifikat ist erst dann rechtlich belastbar, wenn es mit einer Signatur und einem Zeitstempel versehen ist:

  • Signatur: Elektronische Unterschrift mit Zertifikat
  • Zeitstempel: Belegt, dass das Dokument zu einem bestimmten Zeitpunkt unverändert vorlag

Diese beiden Komponenten können über Signaturtools automatisiert hinzugefügt werden.
Lesen Sie mehr über die Einführung von E-Signaturen.

6. Archivierung und Backup

Ein GoBD-konformes Archivierungs- und Backupkonzept ist Pflicht:

  • Speicherung in mindestens drei räumlich getrennten Rechenzentren
  • Backup-Monitoring mit automatischer Integrity-Prüfung
  • Langfristige Lesbarkeit durch offene Dateiformate und Dokumentation

7. Bereitstellung und Verifikation

Ihre digitalisierten Zertifikate können auf verschiedene Arten ausgegeben werden:

  • Versand per E-Mail mit sicheren Download-Links
  • Integration in ein Self-Service-Portal
  • QR-Code auf dem Zertifikat, der zur Verifikationsseite führt (z. B. auf Blockchain-Basis)

Mit Virtualbadge.io können Empfänger ihre Zertifikate z. B. direkt auf LinkedIn teilen und über eine individuell erstellte Verifizierungsseite prüfen lassen.
Mehr zur Verifikation bei Virtualbadge.io

Tools & Lösungen im Vergleich (2025)

Profi-Tipp: Kombinieren Sie ein etabliertes DMS (DocuWare, OpenKM) mit einer spezialisierten Signaturlösung (Skribble, D-Trust), um Flexibilität und Rechtssicherheit zu vereinen.

Best Practices für SEO & digitale Sichtbarkeit von Zertifikaten

Damit Ihre Zertifikate nicht nur erstellt, sondern auch gefunden werden, sollten Sie SEO-Kriterien berücksichtigen:

  1. Keyword-Strategie: Platzieren Sie Ihre Haupt-Keywords in den ersten 100 Wörtern, H1/H2-Überschriften und Alt-Texten.
  1. Strukturierte Daten: Verwenden Sie Markups wie DigitalDocument, EducationalAudience oder CourseInstance, um Google mit lesbaren Metadaten zu versorgen.
  1. Interne Verlinkung: Verweisen Sie auf verwandte Inhalte wie:
  • Dokumentenmanagement effizient gestalten
  • Digitale Skills erkennen und verifizieren
  1. Performance-Optimierung: Komprimieren Sie Bilder (z. B. als WebP) und Lazy Loading für kürzere Ladezeiten; wichtig für Mobile-First-Index.
  1. Vertrauenssignale: Integrieren Sie Kundenlogos, Case Studies und Testimonials.

Häufige Fehler und wie Sie sie vermeiden

Vermeiden Sie diese Fallstricke, indem Sie frühzeitig klare Prozesse und technische Standards definieren.

  • Nur Scannen, aber keine OCR → keine Volltextsuche möglich.
  • Falsches Dateiformat (JPEG) → keine Langzeitarchivierung, unsicher.
  • Unsignierte PDFs → rechtlich angreifbar.
  • Zu geringe Auflösung (< 200 dpi) → Details können verloren gehen.
  • Keine Backups → Datenverlust durch Hardware-Defekt oder Ransomware

Praxisbeispiel: Bildungsakademie Müller GmbH

Die Bildungsakademie Müller GmbH verwaltete über 10 000 Schulungs-Zertifikate in Papierform. Durch den Wechsel zu einem digitalen Prozess mit DMS und Skribble-Signaturen erzielte sie folgende Verbesserungen:

  • Suchzeit pro Zertifikat: 15 Minuten → 10 Sekunden
  • Portokosten: –85 % innerhalb von sechs Monaten
  • Kundenzufriedenheit: +53 % laut NPS-Umfrage

Fazit

Die Digitalisierung von Zertifikaten ist im Jahr 2025 keine Option mehr. Sie ist betriebliche und rechtliche Realität. Unternehmen und Bildungseinrichtungen, die den Schritt frühzeitig gehen, profitieren doppelt:

  • Effizientere Prozesse und geringere Kosten
  • Höhere Rechtssicherheit und DSGVO-Konformität
  • Bessere Nutzererfahrung und schnellere Bereitstellung

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* Sie können die Organisations-ID in der URL finden, wenn Sie als Administrator auf Ihre LinkedIn-Unternehmensseite zugreifen.

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